Diese beeindruckende, fordernde und wunderschöne Wanderung bringt dich auf gleich vier 2.000er Gipfel: den Kalbling, das Sparafeld, den Riffel und den Kreuzkogel. Damit du gut vorbereitet bist, kommen hier die wichtigsten Eckdaten auf einen Blick:
Hard Facts:
- Höhenmeter: ca. 1.400 hm
- Strecke: rund 14,5 km
- Dauer: etwa 9 Stunden
- Verpflegung: Unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen – die Klinke Hütte ist die einzige Einkehrmöglichkeit!
- Sonnenschutz: Fast die gesamte Strecke verläuft ohne Schatten – Sonnencreme nicht vergessen!
- Vom Riffel zum Kreuzkogel seilversicherte Stellen – Trittsicherheit unbedingt erforderlich!
- Empfehlung: zuerst Richtung Klinke-Hütte und zum Schluss auf die Hochalm
Zur Oberst Klinke Hütte
Wir starteten vom Parkplatz Sportalm Kaiserau. Alternativ kann man auch auf die Klinke Hütte hinauffahren, dann muss man Mautgebühren in der Höhe von 8€ pro Fahrzeug zahlen. Bei der Sportalm steht man untertags gratis. Außerdem muss man, wenn man diese Tour geht, entweder nochmal zur Hütte aufsteigen, oder den Jägersteig zum Abstieg von der Hochalm wählen – dieser ist jedoch wesentlich steiler!
Wir hatten unser Auto geparkt und trotz der strahlenden Sonne über uns war der Wind eisig kalt. Naja, auch der Wetterbericht hatte uns ein Maximum von 11 Grad in 1500 Metern Seehöhe prophezeit. Zum Glück haben wir uns beim Aufstehen für die langen Hosen entschieden.

Der Anstieg zieht sich stetig, aber nie unangenehm steil. Am Anfang geht man einige Zeit auf der Forststraße zum Talschluss hinein, dann biegt der Weg ab und spuckt einen nach ungefähr 45 Minuten bei der Klinke Hütte wieder aus. Die Hütte ist ein riesiges U und diente im zweiten Weltkrieg als Ausbildungsstätte für Gebirgsjäger, erzählt uns ein Wanderer am Parkplatz.
Ab der Hütte weicht der Nadelwald steilen Wiesen und Hängen, die gerade in den schönsten Farben blühen. Nach kurzer Zeit wird das Gras immer weniger und Steine und dann auch Felsen prägen den Weg. Der Kalbling ist für seine Klettertouren bekannt und auch heute sehen wir einige Seilschaften. Wir machen uns eine Zwischennotiz – klettern müssen wir hier auch einmal.

Sparafeld und Kalbling
Auf 1950 Meter Seehöhe gabelt sich der Weg. Rechts geht es Richtung Sparafeld und Kalbling, links Richtung Riffel und Kreuzkogel. Kurz bleiben wir stehen um das prächtige Panorama zu genießen: die Haller Mauern bauen sich vor auf. Keine hundert Meter von uns entfernt sehen wir um die fünfzig Gämsen, auch einige Kitze. Entzückt gehen wir weiter und entschließen uns nach einigen Kehren im Schotter zuerst das Sparafeld (2247 m) zu besteigen.
Wir queren den Kessel und klettern auf den Gipfel, stehen 20 Minuten später auch schon oben. Inklusive spektakulärer Sicht auf den Admonter Reichenstein, der an diesem Tag zum Greifen nah scheint.

Ein bisschen Staunen, ein kurzes Gipfelfoto und schon geht´s weiter zum Kalbling (2196 m). Auch hier gratulieren wir uns 20 Minuten später mit einem „Berg Heil“.
Hier gönnen wir uns auch unsere Gipfeljause – inzwischen ist der Wind fast völlig eingeschlafen. Kaum sind die Brote ausgepackt, landet eine freche Alpendohle direkt vor unseren Schuhen. Und obwohl man sie nicht füttern sollte… für ein schönes Foto opfere ich einen winzigen Brotkrümel.

Auf den Riffel
Bis zur Weggabelung müssen wir wieder zurück, keine fünf Meter neben dem Weg schlafen ein paar Gämsen. Sie dürften die Wanderer hier gewöhnt sein, auf alle Fälle lassen sie sich nicht stören.
Wir brauchen vom Kalbling auf den Riffel (2106 m) rund 40 Minuten, müssen aber dazwischen immer wieder die schönen Blumen und die süßen Gämsen bestaunen. Den Stress haben wir zum Glück zu Hause gelassen.Auf dem Riffel öffnet sich der Blick ins Ennstal, es ist zwar diesig, die Umrisse des Grimming kann man dennoch gut erkennen. Und wieder wird einem bewusst, wie klein man eigentlich ist…

„Da waren wir schon, da auch und da auch!“ – meine Wanderbegleitung weckt mich aus meinen Tagträumereien. Ich muss grinsen, denn egal in welche Richtung wir schauen wir finden überall einen Gipfel auf dem wir schon gestanden sind.
Dann machen wir uns schon an den Ab- und wieder Aufstieg zum Kreuzkogel. Der Abstieg ist seilversichert, Trittsicherheit unbedingt erforderlich. Danach geht der Weg malerisch am Grat entlang, wir treffen niemanden. Nach einem kurzen Anstieg haben wir auch den Kreuzkogel für uns allein. Wir essen die letzten Reste unserer Jause und genießen das Gefühl, zu wissen, dass man nicht mehr Bergauf gehen muss.

Abstieg zur Kaiserau
Ein Pfeifen zerreißt die Stille (neben dem leisen Schmatzen) und wir sehen einen Turmfalken der von mehren Dohlen (oder umgekehrt) gejagt wird. Wir werden Zeugen von spektakulären Flugmanövern und waghalsigen Angriffsversuchen. Was für ein Schauspiel!
Doch dann wird es Zeit zu gehen. Wir machen uns an den Abstieg und blicken nochmal zurück – der Kalbling, das Sparafeld und der Riffel scheinen uns zum Abstieg zu winken. Dann geht es den Wiesenweg entlang zur Scheiblegger Hochalm. Träge Kühe liegen in der Wiese und kauen wieder, blicken nicht einmal auf als wir vorbeigehen.

Der Weg über den Alpsteig ist anfangs steil und etwas rutschig, dann wird er zu einem gemütlichen Waldweg. Nach knapp über einer Stunde stehen wir wieder an der Abzweigung zur Forststraße und steigen wenig später ins Auto. Was für ein schöner Tag!
Hier gibt es weitere Tourentipps – der Grimming ist ganz in der Nähe 🙂
Wie die Wetterprognose wird schaue ich am liebsten hier: Wetterprognose Österreich (geosphere Austria)
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