Verschwindet die Landschaft unter der weißen Schneedecke, wecken wir erfreut unsere Ski aus dem Winterschlaf. Und auch dieses Jahr ist es wieder so weit. Da stellt man sich gern mal die Fragen: Was muss man bei einer Skitour beachten? Wie plant man sie und wo kann ich mich informieren? Was brauche ich an Grundausrüstung? Ich stelle dir hier kurz und knapp unsere Herangehensweise vor.
Planung ist die halbe Miete
Gerade wenn man Skitouren abseits der Piste gehen möchte, darf man den Planungsaufwand im Vorhinein nicht unterschätzen. Ausgehen sollte man dabei vom Lawinenlagebericht. Auch das Wetter sollte gecheckt werden, sowie die Ausrüstung und die Route.
Der Lawinenlagebericht
Die Lawinensituation wird in 5 Stufen eingeteilt. Dabei beschreibt 1 eine „geringe“ Gefahr einer Lawine bei 5 ist die Gefahr bereits „sehr groß“. Aber Achtung: Auch bei einer Gefahrenstufe von 1 sind Lawinenabgänge möglich!
Ich persönlich gehe nur bis zur Lawinenwarnstufe 3 ins Gelände. Was man dabei aber im Hinterkopf behalten sollte ist, dass bei 3 die meisten Lawinenunfälle passieren. Nicht zuletzt deswegen, weil viele Menschen die Situation unterschätzen und sich nicht gut auskennen.
Weiters wird die Schneedeckenbeschaffenheit erörtert und daraus hervorgehende Gefahren. Bei Neuschnee herrscht zum Beispiel eine höhere Gefahr eines Schneebretts.
Besonders wichtig in der Beurteilung der Lawinensituation ist außerdem das Wetter. Im Tagesverlauf können sich vor allem im Frühjahr die oberen Schneeschichten erwärmen, wodurch die Gefahr einer Gleitschneelawine steigt.
Wenn ihr mit eurer Ausrüstung (noch) nicht vertraut seit, Schneearten oder Schneedeckenaufbau nicht kennt oder einfach mal wieder eine Auffrischung braucht: meldet euch unbedingt zu einem Kurs an!
Das Wetter
Wie bereits erwähnt, spielt das Wetter beim Skitourengehen eine tragende Rolle. Skitourengeher können nicht nur durch plötzliche Wetterumschwünge in Bergnot geraten, sondern auch durch die steigende Gefahr von Lawinen durch die Erwärmung der Schneedecke.
Doch auch bei der Tour selbst sollte man immer ein Auge auf den Himmel haben – das Wetter kann auch entgegen der Vorhersage schnell umschlagen. Auch hier gilt der Verweis auf verschiedene Kurse und Angebote. Wer Wolkenbilder lesen und verstehen kann, ist klar im Vorteil.
Gute Apps und Webseiten zur Wettervorhersage:
Die Tour
Man sollte nicht unterschätzen, dass die Tage im Winter kürzer sind als im Sommer. Darum sollte bei Skitouren nicht zu nah an den Tagesrandzeiten geplant werden. Wie oben schon beschrieben, passt man die Tour an den Lawinenlagebericht und die Wettervorhersage an. Man sollte die Steilheit der Hänge beachten, die Länge, die Höhe (die Lawinenwarnstufe kann höher am Berg auch höher sein als im Tal). Die Applikation Skitourenguru hilft bei der genauen Planung der Route. Sie rechnet die Lawinenwarnstufe in die geplante Tour ein und zeigt dann kritische Bereiche.
Es darf nicht vergessen werden, auch die Abfahrt entsprechend zu planen und vor Ort adaptieren zu können, falls der zuvor gewählte Hang dann doch nicht passt.
Hilfreiche Planungstools
Ausrüstung
Trotz guter Planung, muss immer davon ausgegangen werden, dass eine Lawine passiert. Darum ist ein Set an Sicherheitsausrüstung und der richtige Umgang damit (!) essentiell. Wir haben bei jeder Skitour ausnahmslos folgendes mit.
Sicherheit:
- LVS
- Schaufel
- Sonde
- Helm
Natürlich benötigt man noch Tourenski mit Fellen und Stöcke. Es sollte auch darauf geachtet werden, genug Gewand mitzuhaben, auf den Gipfeln im Winter kann es oft sehr kalt werden.
Kurse und Literatur
Hat man die Sicherheitsausrüstung mit, ist das schon mal gut beraten. Man sollte jedoch auch wissen, wie man damit im Ernstfall umgeht. Viele Kurse dazu bietet in Österreich der Alpenverein an. Wir haben selbst im Jahr 2021 einen Skitourenkurs besucht, in dem sowohl auf Tourenplanung als auch Lawinenkunde eingegangen wird, neben Skitechnik versteht sich.
Wir lassen uns hauptsächlich von diesem Buch inspirieren und planen unsere Touren damit. Es gibt detailreiche Karten und Bilder, die Touren sind sehr gut beschrieben.