Prisojnik: Klettersteig durchs größte Fenster der Alpen

Der Prisojnik – zu Deutsch Prisank – bietet auf 2.547 Metern Seehöhe einen sagenhaften Rundumblick: man kann den Triglav bestaunen, die Julischen Alpen, man blickt an den Karawanken vorbei sogar bis ans Meer.

Die Bergtour führt über den Fensterweg (Pot skozi Okno- Prisojnik) hin zum Grat, wo man in ca. 1 Stunde dann den Gipfel erreicht.

Hard Facts:

  • Gipfel: 2.547 Meter Seehöhe
  • ca. 8 Stunden Gehzeit insgesamt
  • Höhenmeter: ca. 1.200
  • Kilometer: ca. 6
  • Schwierigkeit B/C; teilweise unversicherte Passagen
  • gesamte Klettersteigausrüstung inkl. Helm erforderlich

Inhalt

Parken am Vrsic-Pass

Die Tour startet am Vrsic-Pass und früh aufstehen lohnt sich, denn die Parkmöglichkeiten sind beliebt. Wir mussten in Richtung Kranjska Gora wieder abfahren und konnten erst in der vierten Kurve neben der Straße stehen bleiben, was zusätzliche Höhenmeter bedeutet.

Zuerst geht es die berühmte Passstraße nach oben bis zum Tičarjev dom. An ihm vorbei die Schotterstraße entlang bis man einen Bunker aus dem ersten Weltkrieg erkennt, der auf einem Hügel steht. Von hier aus kann man bis weit ins Soca-Tal blicken.

Wir folgen dem gut beschilderten Weg weiter bergauf, nach ca. 20 Minuten sind wir am Einstieg des Klettersteiges angekommen. Zeit, das Klettersteigset anzuziehen, Helm und Handschuhe aus dem Rucksack zu packen. Und los geht´s.

Am Klettersteig zum Prisojnik – Fenster

Gleich am Anfang geht es mit der Schwierigkeit B/C los. Wer sich bei diesem Stück schwer tut, sollte ans Umkehren denken, es kommt danach ein Kamin mit der Bewertung C/D – diese Passage ist deutlich länger. Danach folgt ein gutes Stück Gehgelände. Immer wieder gibt es kurze seilversicherte Stellen, die aber mit A oder A/B sehr einfach gehalten sind.

Es sind viele Menschen unterwegs, oft müssen wir warten. Beim Kamin staut es sich am meisten. Hier gibt es auch kurz ein so genanntes „Kriechband„: ist der Rucksack zu groß, muss man ihn vor sich herschieben, während man auf dem Bauch durch den Felsspalt robbt.

Blick zum Fenster

Dann folgt wieder Gehgelände, nun sieht man aber das 50 Meter hohe Fenster. Es ist das größte Felsenfenster der Alpen, der Klettersteig führt hindurch. Erst hier erblicken wir die ersten Sonnenstrahlen, es tropft leicht vom Fenster herab. Bis zum Fenster ist die gesamte Tour nordseitig ausgerichtet.

Nach dem Fenster endet der Klettersteig und man kann nun entweder gleich ins Tal absteigen oder man wählt den luftigen und teils versicherten Westgrat, um zum Gipfel des Prisank/Prisojnik aufzusteigen.

Über den Westgrat auf den Gipfel

Der Weg auf den Gipfel – ab dem Fenster noch ungefähr eine Stunde – lohnt sich. Bei der Gipfeljause lassen sich die Julischen Alpen bestaunen, man sieht bis nach Kärnten und an guten Tagen sogar das Meer. Auch der Triglav präsentiert sich von seiner schönsten Seite.

Bei diesen Ausblicken schmeckt die mitgebrachte Jause gleich noch einmal so gut. Für den Abstieg gibt es zwei Varianten. Entweder man geht den Westgrat zurück zum Fenster und steigt dann über einen normalen Wanderweg weiter ins Tal ab – ca. 1,5 Stunden, oder man geht über den Normalweg (Slovenska Pot) an der Südseite des Berges zum Vrsicpass. Der Weg zweigt kurz unter dem Gipfel ab und ist in roter Farbe beschriftet. Die zwei Varianten kommen unten dann wieder zusammen.

Wohlverdientes Abendessen in einem Gasthaus im Soca-Tal.
Diesen Grat muss man auch wieder hinunter.

Am Ende erreicht man wieder den Bunker und den Tičarjev dom. Wer Zeit hat, sollte hier unbedingt einkehren: es gibt köstliche Nachspeisen und kühle Getränke! Der Blick von der Terrasse ist außerdem besonders beeindruckend. Auf dem Weg zurück nach Bovec kehrten wir noch bei einem köstlichen Lokal ein!

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Anna Mayr

Wann immer möglich bin ich draußen unterwegs um frische Luft zu schnappen und die Wunder unserer Welt zu erleben und festzuhalten.