Slowenien steht für Gastfreundschaft und wilde Natur, ebenso für Abenteuer und Erholung. Bei unserer zweiwöchigen Reise durch das kleine Land entdeckten wir Klettergebiete, Berggipfel und das wilde Soca-Tal. Hier unsere Highlights.
Adrenalin und Bummeln in Kranjska Gora
Der Ort erlangte Ruhm durch sein Skigebiet, in dem jährlich auch Weltcups stattfinden. Generell hat Slowenien kleine Skigebiete zu bieten – insgesamt findet man 300 Pistenkilometer im ganzen Land. Touristisch ist das Gebiet längst erschlossen, in der recht kurzen Fußgängerzone tummeln sich Lokale zu teils stolzen Preisen.
Wer in der Gegend ist, kann bei den Jasna-Seen vorbeischauen. Wer kann sollte mit dem Bus oder Rad anreisen, das Parkticket für einen Tag kostet hier stolze 36 Euro. Die künstlich angelegten Seen erstrahlen in einem schönen türkisblau, dahinter erheben sich die Julischen Alpen. Ein schönes Bild, das den Preis meiner Meinung nach aber nicht rechtfertigt. Im Sommer kann man hier auch baden, dann wird es aber schnell recht voll.

Wer nach einer günstigen Unterkunft sucht, ist in Ratece, ein kleines Dorf ca. 10 Kilometer vom Ortszentrum entfernt, gut beraten. Hier locken schöne Spaziergänge und das Zelenci-Moor ist nur 2 Kilometer entfernt – perfekter Ausgangspunkt für eine Fotojagd zum Sonnenaufgang also.



Das Hotel ŠURC lockt mit kleinen Zimmern zu tollen Preis-Leistungsverhältnissen. Das Frühstück war super.
Wer gerne auf dem Rad sitzt, wird sich über den Bike-Park in Kranjska Gora freuen. Wir fuhren vier Stunden und es hat wirklich Spaß gemacht. Ich bin zum ersten Mal auf einem Mountainbike gesessen, es gibt viele Strecken zum Ausprobieren.

Generell lockt die Gegend um Kranjska Gora mit vielen Wanderungen und Spaziergängen – ich habe dir hier unsere Wanderungen zusammengefasst.
Wir blieben drei Nächte in der Nähe von Kranjska Gora – eine Nacht im Hotel Surc und zwei Nächte am Campingplatz Dovje, wo auch ein Klettergarten in der Nähe ist.
Ljubljana – Bummeln in der Hauptstadt Sloweniens
In Ljubljana verbrachten wir insgesamt einen Nachmittag, was für die wichtigsten Highlights der Stadt und um den Flair zu genießen, meiner Meinung nach völlig ausreichend ist.

Die Stadt ist die kleinste Hauptstadt Europas und dementsprechend sind die Highlights und Sehenswürdigkeiten knapp beieinander und fußläufig erreichbar. Von weitem ist die Burg ersichtlich, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Du erreichst sie über einen kurzen Wanderweg in ca. 20 Minuten vom Marktplatz aus, oder mit der Standseilbahn in weniger als einer Minute.
Von der Burg hat man einen schönen Ausblick über die Stadt und die umliegenden Berge, es gibt auch eine Ausstellung über slowenische Geschichte und verschiedene Sonderausstellungen. Neu ist ein Escape Room in den Räumlichkeiten der Burg.
Vor allem das Stadtzentrum entlang des Flusses Ljubljanica lockt mit seinen vielen Brücken, netten Cafés und schicken Restaurants. Die erste Brücke soll schon in der Römerzeit gebaut worden sein. Hier gibt es auch viele Angebote für Bootstouren oder Stand Up Paddeln am Fluss.

Wir haben eine Nacht im Four Points by Sheraton Ljubljana verbracht. Das Hotel wartet mit einem Swimming-Pool und einer kleinen Sauna auf, die wir am verregneten Vormittag gerne nutzten. Das Hotel ist jedoch außerhalb von der Innenstadt – entweder man geht ca. 90 Minuten zu Fuß, oder 10 Minuten und dann den Bus um ca. 1,30 Euro.
Postojna Höhle
Von Ljublijana ist die Postojna-Höhle in rund 45 Minuten erreichbar. Die größte Tropfsteinhöhle Europas liegt in Slowenien und gilt als Besuchermagnet in der Region, dementsprechend kostspielig ist auch das Eintrittsticket. Es gibt mehrere Kombi-Tickets, die Eintritte in andere Höhlen der Umgebung kombinieren oder verschiedene Ausstellungen, wie beispielsweise das Vivarium, das das Leben der Höhlenbewohner zeigt.

Nur der Eintritt in die Postojna Höhle kostet 32,90 Euro pro Person, für das Parken kommen noch einmal 6 Euro pro Fahrzeug dazu. Im Eintritt ist ein Audio-Guide inkludiert. Nach rund 15 minütiger Zugfahrt ins Innere der Höhle geht man rund 90 Minuten einen Besucherpfad entlang. Der Audioguide informiert zu den wichtigsten Daten und Fakten in der eingestellten Sprache.
Soll man die Postojna Höhle besuchen?
Durch die größte Tropfsteinhöhle Europas zu gehen ist an sich total beeindruckend. Riesige Tropfsteine, wunderschöne Gebilde so weit das Auge reicht. Trotzdem muss man solche Führungen meiner Meinung nach auch kritisch sehen. 800.000 Besucherinnen und Besucher kommen jedes Jahr in die Höhle und für solche Besuchermassen braucht es Infrastruktur.
Die Wege sind durchgehend betoniert, alles, wo sich Menschen den Kopf anstoßen oder streifen könnten, wurde entfernt. Dazu kommt, dass die Höhle den ganzen Tag ausgeleuchtet ist. In den großen Sälen finden mindestens einmal pro Jahr Konzerte statt, in der Weihnachtszeit findet auch ein Krippenspiel unter Tage statt.

Im Konzertsaal wurden viele hundert Quadratmeter Höhlenboden zubetoniert, damit bis zu 10.000 Menschen ein Konzert anhören können. Auch ein Souvenirshop und Toiletten wurden hier eingerichtet.
Im Nachhinein muss ich sagen, würde ich dieses System mit meinem Geld nicht mehr unterstützen – denn jeder zahlende Besucher mehr, bedeutet auch, dass mehr Geld für den Ausbau von weiteren Höhlenteilen verwendet werden kann. Im Prinzip muss sich jede/jeder selbst Gedanken über einen Besuch der Höhle machen, doch ich glaube, man kann auch schöne Tropfsteine in kleineren und untouristischeren Höhlen bewundern.
Natur und Erholung in Bovec
Bovec ist der perfekte Ausgangspunkt, um das obere Socatal zu erkunden. Bis zum Vrsic-Pass fährt man ungefähr eine halbe Stunde immer der Soca entlang.
In dem kleinen Städtchen findet man neben ein paar netten Lokalen und Supermärkten einen Outdoor-Abenteuer neben dem anderen. Rafting, Kajaken, Wandern, Paragleiten, Wandern – hier findet jeder ein passendes Sportangebot.
Kajaken auf der Soca
Wir entschieden uns für Kajaken auf der Soca. Wir blieben insgesamt vier Nächte in Bovec – für uns die perfekte Kombination aus Erholung und Entdecken der Umgebung und der schönste Ort auf unserer Slowenien – Reise.

Die meisten Outdoor-Anbieter bieten Sit-On-Top Kajaken an. Dabei lernt man nicht das klassische Wildwasserfahren. Man sitzt dabei auf dem Boot ohne Spritzschutz, das Boot kann dabei quasi nicht untergehen. Wer Kajaken ausprobieren möchte, sollte sich für das klassische Kajaken entscheiden. Bevor wir die Soca hinuntergefahren sind, bekamen wir Sicherheitseinweisungen und lernten die Paddelschläge.
Wir sind mit Soca Rocks unterwegs gewesen. Kleiner Tipp: Die Nebensaison startet mit dem ersten September, die Preise sind günstiger und die Gruppen kleiner.
Wasserfälle entdecken
Von Bovec aus gibt es auch viele Wasserfälle zu erkunden: den Boka Wasserfall sieht man am schönsten vom Fluss aus. Wer sich die Füße vertreten möchte, kann zu den Wasserfällen Šunikov vodni gaj wandern. Man kann entweder mit dem Auto relativ weit nach hinten fahren, oder man parkt das Auto hier gratis: 8JQW+67 Soča, Slowenien und wandert ca. eine Stunde neben dem Fluss Lepenca entlang.


Die Wasserfälle liegen im Wald und sind perfekte Fotomotive und wahre Geheimtipps.
Bleder See – Flanieren und Erholung
Natürlich durfte auch der Bleder See nicht auf unserer Rundreise durch Slowenien fehlen. Frühmorgens geht die Sonne hinter den Karawanken auf und erschafft wunderschönes weiches und goldenes Licht. Früh aufstehen lohnt sich in diesem Fall wirklich!

Bled ist ein kleiner und beschaulicher Ort, durch seine Berühmtheit wimmelt es aber von Touristen aller Nationalitäten. Die meisten gehen eine Runde um den See (ca. 6 Kilometer). Übrigens ist der Bleder See der einzige See mit einer Insel in Slowenien. Darauf befindet sich eine Marienkirche, die Touristen magnetisch anzieht.
Den See zu Fuß umrunden
Der See lässt sich super zu Fuß umrunden in ca. einer Stunde. Am Weg laden Cafés immer wieder zum einkehren ein. Es gibt am Ufer nur drei Badeplätze, ansonsten ist Schwimmen verboten. Der See ist sehr warm, da er von thermischen Quellen gespeist wird – sehr empfehlenswert!

Mit einem traditionellen Holzboot wird man auf die Insel gebracht – aufgrund von den sehr hohen Preisen und den Besucheranstürmen, haben wir die Insel aber nicht besucht. Ein weiteres Highlight in Bled ist die Burg, die direkt über dem See auf einer Felsbank steht. In circa 15 Minuten ist sie vom Seeufer aus zu Fuß zu erreichen, dann hat man einen schönen Rundumblick über den türkis-leuchtenden See. Wir haben uns die Burg nicht angesehen – auch hier, wegen der vielen Menschen.

Bled ist im Vergleich zum restlichen Slowenien sehr teuer. Darum haben wir uns eine Unterkunft etwas außerhalb gesucht, unsere Wahl fiel auf das Bed & Breakfast „BB Rot“ in Bohinjska Bela. Das Örtchen ist sehr klein und lieblich, meiner Meinung nach viel schöner als Bled. Mit Restaurants darf man hier allerdings nicht rechnen, es gibt lediglich einen Supermarkt.
Mit dem Bus ist das Zentrum von Bled in knapp 10 Minuten erreichbar, oder man wandert einfach gleich vom Ort aus Richtung See. Nur für den Bleder See und den Ort Bled hat uns ein Tag zum Entdecken völlig ausgereicht.
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