rote Plastiktasche mit viel Müll.

5 Gründe, warum du Bali NICHT besuchen solltest!

Das ungetrübte Paradies lockt mit Korallenriffen, Naturwundern und Tempeln. Die angebetete Insel der Götter, das Urlaubsparadies schlechthin! Doch das vermeintliche Paradies hat auch Schattenseiten, die einen Besuch der Tropeninsel trüben können. 5 Dinge die du über den indonesischen Staat wissen solltest – am besten bevor du deinen Flieger buchst.

Müll

Das Thema wird nicht nur in Nachrichtensendungen heiß diskutiert, sondern auch oft zu Hause am Küchentisch. Mülltrennung hier, Mülltrennung da, wo landet unser Müll, was können wir tun, und so weiter. Und eine Frage davon kann ich teils beantworten. Unser Müll landet zum Teil in Bali. Und damit nicht auf einer gut sortierten, staatlichen Mülldeponie, wo getrennt, recycelt und wiederverwendet wird, nein. Der Müll landet in Bächen, Flüssen, am Straßenrand, im Meer, kurzum: überall dort wo man ihn nicht haben möchte. Schuld daran haben neben meteorologischen Ereignissen wie die Strömung des Meeres und Winde, die Einheimischen vor Ort und Touristen. Indonesien hat den Ruf, der zweitgrößte Plastikverschmutzer der Welt zu sein, was man auch als Tourist der kleinen Insel zu spüren bekommt. Leider entsorgen viele den Müll hinterm Haus, oder in den größeren Städten, einfach auf der Straße. Auf dem Land wird das was brennt, einfach abgefackelt. Giftige Dämpfe inklusive. Eine etwas andere Art der Aromatherapie, wenn man so will.

rote Plastiktasche mit viel Müll.
Berge an Plastikflaschen.

Freut man sich als Tourist nun auf einen entspannten Spaziergang am Strand oder Fluss wird man meist von Plastikfluten überrascht. Und davor ist man auch im Meer nicht sicher. Plastiksackerl, die auf Korallen haften, durchsichtige Plastikteile, die aussehen wie Quallen, leider kommt mit jeder Welle ein beachtlicher Anteil Plastik angeschwemmt.

Es gibt vereinzelt Initiativen und Aufklärungsmöglichkeiten an den Schulen, es ist jedoch erschreckend, wie die Natur teilweise verschmutzt wird. Als Tourist kann man gegen das Müllproblem ankämpfen indem man immer konsequent den eigenen Müll in die spärlichen Mistkübel schmeißt und soviel man tragen kann noch mit dazu. Weiters kann an Organisationen die sich mit dem Müllproblem befassen, gespendet werden. An manchen Stränden finden Beach Clean Ups statt, an denen man sich beteiligen kann.

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Tierschutz

Obwohl Mensch und Natur durch den Hinduismus auf Bali eng verbunden zu sein scheinen, ist der Alltag der Tierwelt oft von Grausamkeit und Quälerei geprägt. Oft sind es „touristische Attraktionen“ mit denen Geld aus der Flora und Fauna geschlagen wird. Was man dagegen tun kann und was einen erwartet:

Streuner

Es sind nicht nur heimatlose Streuner, die dir in Bali über den Weg laufen werden. Und doch die Straßenhunde sind das größte Problem der Insel. Die Organisation Bali Pet Crusaders spricht von über 500 000 Straßenhunden. Oft werden sie von Besitzern ausgesetzt – mit zusammengebundenen Beinen und zugebundenem Maul. Sie sind meist halb verhungert und einige plagen schlimme Infektionen und Wunden. Oft werden Hunde gefangen und zu Hundefleisch verarbeitet, das in bestimmten „RW“ Restaurants angeboten wird.

junger Streuner kratzt sich.
Streuner auf Bali.

Die Hunde sind meist von diesen Krankheiten betroffen:

  • Krätze: dabei verlieren sie stellenweise Fell, sind stark von Juckreiz betroffen und kratzen sich blutig. Das führt zu einer vermehrten Krustenbildung.
  • Gebrochene Beine: oft sieht man Hunde, die ein Bein nachziehen, oder das komisch verrenkt ist. Diese Verletzungen entstehen oft durch die Kollision mit Autos oder Rollern.
  • tiefe, offene Wunden: In Kämpfen mit anderen Straßenhunden ziehen sich die Vierbeiner oft tiefe Wunden zu. Diese führen oft zu Infektionen.
  • Parvo Virus

Als Tourist, kann man Futter kaufen, an Hunderettungsorganisationen spenden und auf das Thema aufmerksam machen. Hier sind ein paar Organisationen aufgelistet:

Tiermärkte

Schlendert man durch die Straßen größerer Dörfer oder Städte, findet man Märkte, die mit lebendigen Waren handeln. Shops, die Vögel verkaufen. Diese leben in winzigen Käfigen und schreien sich die Kehle aus dem Leibe, wenn man daran vorbeigeht. Es werden exotische Vögel gefangen und zum Verkauf geboten, die zum Teil artengeschützt sind. Der Boden des Käfigs dient meist als Nährboden für Parasiten, wodurch die Vögel oft von Krankheiten und Infektionen betroffen sind. Obwohl die Tiere ein herzzerreißender Anblick sind, sollte man sie nicht kaufen und freilassen. Erstens wird dadurch die Nachfrage gesteigert, wodurch mehr Tiere gefangen und verkauft werden, außerdem sind die Tiere oft schon als Jungvögel gefangen worden. Dadurch können sie in freier Wildbahn nicht mehr überleben.

Auf Märkten werden außerdem oft Affen angeboten. In kleinen Käfigen werden sie gehalten, um als Touristenattraktion dressiert zu werden. Als Tanzaffe oder ähnliches, werden sie gezwungen auf zwei Beinen zu gehen. Das geschieht durch aushungern oder Gewalt. Auch hier gilt: Mitleid führt leider nicht zum Zweck. In Bali ist es außerdem üblich sich einen der auf der Insel weit verbreiteten Makaken zu halten. Ob als Erntehelfer auf Kokosnussplantagen oder als Haustier, die Tiere werden an einer kurzen Kette mit einem halben Meter Spielraum gehalten. Langschwanzmakaken werden am häufigsten von allen Tieren auf Märkten verkauft.

Auch eine Szenerie die man findet, vor allem wenn man mit dem Roller unterwegs ist: fliegende Händler die Fische verkaufen. Die Fische werden für Aquarien gefangen oder gezüchtet und in Plastiksackerl am Roller befestigt über die Insel gefahren. Oft werden auch hier wieder Arten gefangen die als geschützt gelten.

Tierschützerinnen und Tierschützer weisen auf die prekäre Lage auf der Südseeinsel hin und bitten darum, Tiere aus der Gefangenschaft nicht zu kaufen. Damit wird die Nachfrage gestoppt und es werden keine neuen Tiere mehr gefangen.

Kopi Luwak

Der weltberühmte Kaffee gilt als teuerster der Welt. Die Bohnen werden aus dem Kot von Fleckenmusangs gesammelt. Die Schleichkatzenart ist in Indonesien weit verbreitet und wird auf Bali „Luwak“ genannt. Die nachtaktiven Tiere findet man eigentlich im Regenwald Südostasiens, wo sie sich die Bäuche mit Insekten, Früchten und Kaffeekirschen vollschlagen. Die Kaffeekirschen werden in ihrem Darm fermentiert, wobei die Bohne unversehrt bleibt. Das soll dem Kaffee seine Bitterstoffe entziehen. Das soll einen einzigartig milden Geschmack hervorrufen. Und genau dieser ist heiß begehrt.

Das hat natürlich Folgen: Fleckenmusangs werden in Käfige gesperrt und so kommt es zu Kopi-Luwak Massenproduktionen. Die Tiere leiden, da sie eigentlich sehr freiheitsliebend sind und sich gerne bewegen. Die Folge? Verhaltensstörungen und Krankheiten. Die Tiere werden meist nicht artgerecht gehalten und nur noch Kaffeekirschen ernährt, obwohl ihre Ernährung eigentlich vielseitiger ist. Die Qualität des Kaffees soll durch Tiere aus Käfighaltung ebenfalls sinken.

Weitere Infos:

Fotomotive, Wellness und Transportmittel

Sein Geld kann man auch loswerden, indem man sich mit Flughunden und Leguanen fotografieren lässt. Einheimische haben diese an sehr kurzen Ketten an besonderen Touristenorten ausgestellt. Leider lassen sich viele auf dieses Angebot ein, wodurch das Angebot natürlich mehr wird. Was viele nicht wissen: die Tiere werden oft durch Medikamente ruhig gestellt, damit sie brav mit Touristen posieren.

Der in Asien beliebte Fisch-Spa gleicht einem Massengefängnis für Fische. Sie werden oft ausgehungert, um die toten Hautschuppen der Füße zu fressen.

Als Transportmittel aus längst vergangenen Zeiten, fahren heute noch einspännige Kutschen durch die Touristenorte Balis. Vor die Kutsche gespannt sind meist magere Pferde mit durchhängendem Rücken. Am besten man meidet diese Fortbewegungsmittel. Oder man achtet darauf, dass die Tiere einen guten Zustand aufweisen. Es werden außerdem Pony- und Pferdereiten am Strand angeboten, Photoshooting inklusive. Insgesamt hat diese Aktivität meiner Meinung nach wenig mit wirklichem Reiten zu tun – die Pferde werden an einem Strick geführt. Meistens sind die Tiere in schlechtem Allgemeinzustand und werden nur zur Belustigung der Touristen gehalten.

Bali Belly

Die Erkrankung ist der Insel ein hervoreilender Ruf. Betroffene sind von wässrigen Durchfällen und Erbrechen geplagt, gefolgt von Bauchkrämpfen. Auslöser sind Bakterien, die sich vor allem in Lebensmitteln verstecken. Was sich hinter dem Wort „Bali Belly“ versteckt ist eine Gastroenteritis. Betroffen sind dabei Magen und Darm. Von diesen Symptomen kannst du betroffen sein:

  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Appetitlosigkeit
  • leichtes Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • allgemeines Unwohlsein

Die Ausprägung der Symptome ist individuell, während manche Reisende das volle Programm durchleben, haben andere lediglich einen Blähbauch. Du willst mehr zum Thema Bali Belly wissen? Schau doch mal hier:

Nachhaltigkeit

Eine Reise nach Bali ist klimaschädlich. Schließlich liegt die Insel am anderen Ende der Welt. Und dafür muss man fliegen. In meinem Fall hieß das einmal Zwischenlanden in Dubai. Geflogen wird dabei mit großen Maschinen. Bei einer Flugreise wie dieser werden alleine durch den Flug 4,3t CO2 ausgestoßen.

Wie viel CO2 so ein Flug wirklich bedeutet, wird einem erst bewusst, wenn man es in Relation setzt. Ein Jahr Autofahren mit einem Mittelklassewagen? 2t. Wenn das Klimaziel von 1,5°C Erwärmung eingehalten werden soll, darf der Mensch nicht mehr als 1,5t pro Kopf verbrauchen. Dreimal so viel habe ich bereits mit einem Flug verursacht.

Dadurch, dass Bali die meisten Verbrauchsgüter importieren muss, entstehen hier ebenfalls hohe Emissionen. Dazu kommt, dass für die Touristen vor Ort die meisten Güter sehr günstig sind. Dadurch steigt der Konsum.

Sieh dir doch gerne diesen Artikel an, in dem ich recherchiert habe, wie nachhaltig meine Bali Reise war und wo ich Verbesserungspotenzial sehen würde:

Weitere Infos:

Overtourism

4,4 Millionen Einwohner bevölkern die Insel im indischen Ozean auf einer Fläche von 5590 km². Zum Vergleich: in Österreich leben 9,4 Millionen Menschen auf 83 900 km². Sechs Millionen Menschen pro Jahr stürmen die Insel zusätzlich um sich am Surfbrett zu versuchen, sich bei Yogaübungen zu verrenken oder die Insel zu entdecken.

Nicht nur, dass mit jedem Touristen der die Insel betritt das Müllproblem sich verschärft, sondern auch der Drogen- und Alkoholkonsum der erhöht sich. Die Kriminalitätsrate steigt und Prostitution wird zum Problem. Die einheimische Bevölkerung kehrt der traditionellen Landwirtschaft vermehrt den Rücken und widmet sich lukrativen Aufgaben in der Tourismusbranche.

Wer von einsamen Stränden und Buchten träumt, wird vielerorts bitter enttäuscht. Die Touristenmassen zentrieren sich auf den Süden der Insel, wo man auch – neben zahllosen bunten Sonnenschirmen – massive Umweltprobleme zu sehen bekommt.

Die Touristenmassen beschäftigen sich oft wenig mit der hinduistischen Kultur die auf Bali vorherrschend ist. Die Folge ist eine respektlose Meute, die sich nicht an die Kultur des Landes anpasst.

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Anna Mayr

Wann immer möglich bin ich draußen unterwegs um frische Luft zu schnappen und die Wunder unserer Welt zu erleben und festzuhalten.